Umweltverträglichkeit wird groß geschrieben
Die aktuelle Diskussion um Mikroplastikverschmutzung durch den Austrag von Partikeln aus Kunstrasenbelag hat dazu geführt, dass bei der Planung in Bühl besonderes Augenmerk auf die Umweltverträglichkeit der Materialien gelegt wurde. Für die Oberflächenentwässerung hat man sich deshalb für den Rinnenfilter von Hauraton entschieden. Dieser hat die Aufgabe, anfallendes Wasser schnell und zuverlässig vom Sportplatz abzuleiten und zugleich den Austrag an Mikroplastikpartikeln vom Kunstrasen zurückzuhalten.
Verwendung von Kork reduziert Mikroplastik
Bühl modernisiert mit dem Projekt für den Schul- und Vereinssport seinen bisherigen Tennenplatz (Aschenhartplatz) und verwendet dabei Kork als Infillmaterial, so dass der Austrag an schädlicher Mikroplastik ohnehin schon verringert wird. Vorbildlich ist außerdem, dass der neue Kunstrasenplatz von Anfang an mit dem Filtersystem Sportfix Clean ausgestattet sein wird und daher gar nicht erst zum Umweltsünder werden kann. Aber auch bereits länger existierende Kunstrasenplätze, in die noch kein Filtersystem integriert ist, können unkompliziert mit Sportfix Clean aufgerüstet werden und so von verantwortungsbewusst handelnden Eigentümern oder Betreibern langfristig für eine umweltfreundliche Nutzung fit gemacht werden. Die Filterlösung wurde von Hauraton 2019 nach jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf den Markt gebracht und ist noch im gleichen Jahr mit dem baden württembergischen Umwelttechnikpreis ausgezeichnet worden.
Mikroplastik und Schadstoffe zurückhalten
In Bühl sorgt Sportfix Clean sowohl für die Entwässerung als auch für die Filterung. Der verantwortliche Planer Carlo Lehmann zeigt sich von der neuen Lösung begeistert: „Wir wollen generell alle Verunreinigungen aus dem abzuleitenden Wasser heraushalten. Die wichtigste Aufgabe ist das Herausfiltern von Mikroplastik und anderen Schadstoffen. Mit dem Oberflächenfilter werden 98,5 Prozent der umweltschädlichen Stoffe und der Mikroplastikpartikel zurückgehalten. Darüber hinaus wird auch das Infillmaterial Kork aufgefangen.“ Mit Sportfix Clean kann sich der Betreiber auf ein sicheres Funktionieren des Entwässerungs- und Reinigungssystems bei geringem Wartungsaufwand über Jahrzehnte verlassen.
So unkompliziert verlief der Einbau
Auf dem ehemaligen Bühler Hartplatz wurden zunächst Bestandselemente wie das alte Entwässerungssystem und der Oberflächenbelag entfernt. Im Anschluss wurde der Untergrund – das Planum – für die neuen Rinnen erstellt. An den Einlaufkästen beginnend, wurden die Rinnenstränge entlang des Spielfeldrandes auf ein Betonfundament gesetzt und mit einer Rückenstütze aus
Beton stabilisiert. Passstücke von Rinnen und Abdeckungen wurden mit handelsüblichen Werkzeugen direkt auf der Baustelle hergestellt. Nach dem Fertigstellen des Rinnenstrangs ließ sich das vorkonfektionierte Drainagerohr an den Abflüssen, beginnend an den Einlaufkästen, einlegen. Anschließend konnte das Filtergranulat eingefüllt werden. Das Filtermaterial wurde mit einer Schablone abgezogen und damit auf ein einheitliches Niveau gebracht. Abdeckungen wurden eingelegt und per Knebelsystem verschraubt. Damit war das System Sportfix Clean auch schon einsatzbereit. Nachdem die Drainageleitungen auf dem Platz wieder
vervollständigt wurden, konnten der Kunstrasenbelag aufgebracht und das Korkgranulat aufgetragen werden.
Wie funktioniert der Rinnenfilter?
Das Sportfix Clean-System ist ein Rinnenfilter, mit dem der Mikroplastikaustrag, abbrechende Kunststoffgrashalme und Infillmaterial aus Kunstrasenplätzen aufgefangen und dauerhaft zurückgehalten werden. In Bühl wurden die Rinnen an beiden Längsrändern des Spielfeldes eingebaut. Das System besteht aus einem Rinnenkörper mit Abdeckung, einem textilummantelten Drainagerohr und dem patentierten Filtermaterial Carbotec 60. Das mineralische und frostbeständige Substrat funktioniert nach dem Prinzip der Oberflächenfiltration und hält die durch Niederschläge ausgeschwemmten Plastikpartikel zurück. Auch der große Anteil der Partikel, die während des Spielbetriebs an den Spielfeldrand transportiert werden, fallen in die Rinnen und verbleiben an der Oberfläche des Filtergranulats.
Die am Spielfeldrand entstehende Filterfläche summiert sich auf dem Sportplatz in Bühl auf über 20 Quadratmeter. Dadurch können große Feststoffmengen aufgenommen und zurückgehalten werden. Das System funktioniert auch bei Starkregenereignissen und ist trockenfallend. Das bedeutet, dass der Rinnenfilter nicht im Dauereinstau mit Wasser gefüllt ist, wodurch Fäulnisprozesse und die Rücklösung von Schadstoffen verhindert werden.